Für den 1. Mai 2021 steht in München eine Großmobilisierung der rechten „Querdenken“-Bewegung bevor. Nicht erst die Großaufmärsche der letzten Zeit in Kassel oder Stuttgart zeigen das enorme Mobilisierungs- und Gewaltpotential der rechten Bewegung. Was diese Mischung aus Impfgegner_innen, Pandemieleugner_innen und Rechten von AFD bis „Dritter Weg“-Nazis eint, ist unter anderem ihr Antisemitismus. Dies geschieht teils ganz explizit, durch antisemitisch konnotierte Bezugnahmen und Chiffren, aber auch subtiler, durch Verweise auf „Strippenzieher“ und hinter den Dingen stehende Seilschaften. Die komplexen und teilweise widersprüchlichen Geschehnisse des pandemischen Kapitalismus werden auf einfache Entscheidungen einiger Weniger reduziert. Weil die Komplexität nicht ausgehalten werden kann, weil die Katastrophe einer globalen Pandemie für antisemitisch Eingestellte einen Sinn ergeben muss, streben sie so danach, konkrete Personen dafür verantwortlich zu machen. Diese Konkretisierung des Abstrakten trifft allzu oft jüdische Menschen, etwa in der Chiffre des allmächtigen George Soros. Dazu kommen noch die omnipräsente Selbstinszenierung als „neue Juden“ mit gelben Sternen und Co. und unsägliche geschichtsrevisionistische Phrasen.
Was Corona-Pegida hier als „Kritik“ an den Corona-Maßnahmen verkauft, ist keine Position, die Herrschaft und soziale Ungleichheit tatsächlich kritisch hinterfragen würden. Die Gefahr der rechten Bewegung geht auch davon aus, dass sie es schafft, die häufig zerstrittenen Fraktionen der deutschen Rechten zu einen und ihr einen aktionistischen Ausdruck zu verleihen. Höchste Zeit etwas dagegen zu unternehmen und mit Aktionen des zivilen Ungehormsams lautstark Widerstand zu bekunden. Wir und unsere Fahrräder werden am 1. Mai in München dafür sorgen, dass das rechte Gruselschauspiel nicht ungestört ablaufen kann.
Antifa Bikepunx unite!
Whose Streets? Our Streets!
Los geht’s gegen 15 Uhr beim Zennettiplatz. Dort endet die linke revolutionäre 1. Mai-Demo. Wenn ihr eure Räder schon vorher dort irgendwo abstellt, könnt ihr also bequem auf die Demo gehen.
Anschließende Fahrradtreffpunkte werden dann kurzfristig auf Twitter via @afa_nt bekannt gegeben.