Zehn Antifaschist_innen versammelten sich gestern auf dem Naunhofer Markt, um gegen den Wahlkampf-Auftritt des Brandenburger AfD-Spitzenkandidaten Andreas Kalbitz zu protestieren, mit dem dieser seinen sächsischen Kamerad_innen unter die Arme greifen wollte. Bereits bei der Ankunft am Markt wurden die antinationalen Gegendemonstrant_innen mit einem „Heil Hitler“-Ruf aus einem vorbeifahrenden Auto gegrüßt. Mehrere Neonazi-Grüppchen beobachteten die Kundgebung durchgehend.
Nichtsdestotrotz und trotz der geringen Teilnehmer_innenzahl gelang es dem Gegenprotest, eine lautstarke Störung der völkischen Wahlkamfveranstaltung mit 100 Teilnehmer_innen zu gewährleisten. Außerdem wurden auf der Kundgebung sechs Redebeiträge gehalten. Es sprachen »Nationalismus ist keine Alternative« – Leipzig, NIKA Sachsen, das Bündnis »Fight for your future«, außerdem wurden Reden zu den Themen Rojava, Burschenschaften, dem Verhältnis von CDU und AfD gehalten.
Bereits im Juni und Anfang August hatten Antifaschist_innen im Leipziger Landkreis gegen Wahlkampf-Auftritte der AfD Demonstriert. 30 Personen hatten den sächsischen Spitzenkandidaten Jörg Urban auf dem Naunhofer Markt gestört und 300 Menschen erzeugten eine lautstarke Kulisse gegen den Auftritt von Bernd Höcke in Grimma. Der gestrige Protest war wesentlich kleiner, was einerseits politisch kurz vor der Wahl nicht zufriedenstellend ist, andererseits allerdings zeigt, dass auch wenige Leute eine Wirkung erzielen können. Nun gilt es größtmöglichen Druck gegen Faschismus, Nationalismus, sexistischen Rollback und Sozialabbau aufzubauen.