Hannover, 02. Dezember 2017
Pressemitteilung Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“
* Mehr als 7000 Menschen setzten zum AfD-Bundesparteitag in Hannover ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsruck in Deutschland.
In ihren spontanen Aktionen, Blockaden und in der Großdemonstration ließen sich die Antifaschistinnen und Antifaschisten nicht von einem überzogenen und brutalen Polizeieinsatz einschüchtern.
In Hannover haben sich weit mehr als 7000 Menschen an den Protesten gegen den AfD- Bundesparteitag beteiligt. Schon am frühen Morgen sorgten Spontandemonstrationen und Blockaden im Messebereich für Verzögerungen. Insgesamt blockierten knapp 2000 Menschen den AfD-Bundesparteitag. Die Aktionen wurden unter anderem vom antifaschistischen und antikapitalistischen Bündnis „Nationalismus ist keine Alternative“ (NIKA) organisiert. Die Polizei eskalierte die Situation mehrfach durch Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfereinsatz bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Durch das Vorgehen der Polizei wurde mindestens eine Person schwer verletzt, viele weitere erlitten Blessuren durch Schläge oder Pfefferspray durch die Polizei. Durch die Blockaden verzögerte sich der AfD Parteitag erheblich. Im Anschluss zogen mehr als 6000 Menschen auf der Großdemonstration des Bündnisses „Unsere Alternative heißt Solidarität“ durch die Innenstadt. Auch diese Demonstration war von völlig unverhältnismäßigem Polizeieinsatz begleitet – insbesondere der NIKA-Block. Jedoch verhielt sich die gesamte Demonstration solidarisch und zeigte gemeinsam ein entschlossenes Auftreten nicht nur gegen den Parteitag der AfD sondern auch gegen das Auftreten der Polizei.
Jan Sperling, Pressesprecher der Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ sagte zu den Protesten: „Diese große Anzahl an Menschen, die heute an den Protesten gegen die AfD teilgenommen haben, ist nicht nur ein großer Erfolg für uns. Es ist ein Zeichen für alle Menschen, die den gesellschaftlichen Rechtsruck und die Hetze durch die AfD verurteilen. Wir haben heute gezeigt, dass man den Rechtsruck, dessen legitimierteste Form die AfD ist, nicht einfach passieren lassen muss. Heute haben wir mit vielfältigen Aktionen in Hannover nicht nur gegen die AfD die Stimme erhoben, sondern gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft in allen seinen Facetten. Das schließt auch den Rassismus in der Mitte der Gesellschaft mit ein, ebenso wie die Abschottung der Grenzen Europas. An diesen Grenzen sterben nach wie vor jedes Jahr tausende Menschen.“
Pressesprecherin Ulrike Sommer kommentierte das Vorgehen der Polizei mit den Worten: „Dass die Menschen, die ihren legitimen Protest auf die Straße tragen, die sich Hetze und Gewalt so mutig entgegen stellen, auf eine solche Weise gehindert und eingeschüchtert werden, ist absolut untragbar. Das Verhalten der Polizei verurteilen wir scharf. Dagegen zeigen uns die vielen Menschen, die an unseren Aktionen teilgenommen haben, dass wir uns nicht durch Repression und Aggressivität einschüchtern lassen, sondern weiter für eine bessere Gesellschaft einstehen.“