Am 22. Juli sind unter dem Motto #ausgehetzt um die 50.000 Menschen in München gegen Rechtsruck und rassistische Hetze auf die Straße gegangen. Nachvollziehbarerweise verstand sich die CSU als ein Hauptadressat der Kritik und biss im Vorfeld der Demonstration wild um sich. So legte sie sich mit der Theater- und Kulturlandschaft der bayerischen Landeshauptstadt an, kleisterte die halbe Stadt mit Plakaten zu, die vor der Veranstaltung warnten und sorgte somit für die denkbar beste Werbung. Das Konzept der Demonstration sah es vor, während des Protestzuges weitere Kundgebungen zu verschiedenen Schwerpunkten aufzusammeln, um die Bandbreite des Bündnisses abzubilden.
Als NIKA Bayern haben wir auf einen antifaschistischen Block geworben, der sich auf der Theresienwiese in denjenigen Teil der Demo einreihte, der sich besonders gegen das neue bayerische Polizeiaufgabengesetz als institutionellen Ausdruck des Rechtsrucks und einer autoritären Formierung der Gesellschaft richtete. Im wohl lautstärksten Teil der Demo ging es vom Bavariaring über das Hauptbahnhofviertel in Richtung Königsplatz, wo es eine große Abschlusskundgebung gab.
Auf dem – gesteckt vollen – Königsplatz konnten wir mit einem eigenen Infostand viele Gespräche mit Interessierten führen und nochmal ordentlich Flyer und lesenswerte Texte unter die Leute bringen. Nach der Riesendemo gegen das PAG im Mai und dem Aktionstag zur Urteilsverkündung im NSU-Prozess war dies bereits die dritte größere Aktion bei der sich die Gelegenheit bot, gemeinsam mit vielen Leuten, eigene Positionen sichtbar zu machen und mit Anderen in einen Austausch zu treten. Wir denken, dass sich das lohnt, denn wir wollen nicht bei reinen Abwehrkämpfen stehen bleiben, sondern für linke Forderungen und Projekte in die Offensive gehen.