In den Wochen vor der Lantagswahl in Hessen versuchte auch die AfD Marburg-Biedenkopf mit mehreren Aktionen wie Infoständen und Vortragsveranstaltungen auf sich und ihr offen rassistisches Weltbild aufmerksam zu machen. Angekündigt waren unter anderem drei Vorträge in Kirchhain, Biedenkopf und Cölbe.
Dies blieb allerdings von Antifaschist_innen nicht unkommentiert.Kirchhain:
Der Oberhessischen Presse wie auch der AfD Marburg-Biedenkopf und den Polizeimeldungen ist zu entnehmen, dass an dem Lokal Schrantz in der Kasslerstraße 16 in Kirchhain, in dem am 18.2 Uwe Schulz für die AfD Marburg Biedenkopf referieren sollte, Antifaschist_innen die Betreiber_innen des Lokals mit einem Graffiti dazu aufforderten, die AfD auszuladen.Biedenkopf:
Am 27.2 hatte Karl-Hermann Bolldorf die Gaststätte die „Neue Krone“ in Biedenkopf gebucht, um dort über seine immer offeneren Menschenverachtungen von der CDU bis nun zur AFD vorzustellen. Dem Besitzer der Gaststätte wurde allerdings laut der Oberhessischen Presse per Telefon nahegelegt, der AfD und ihrer rassistischen Hetze keinen Raum zu bieten. Daraufhin sagte er die Veranstaltung ab. Der Vortrag wurde dann in das Dorfgemeinschafthaus Steinperf verlegt.Cölbe:
Am 3.3 Plante die AfD Marburg Biedenkopf einen Vortrag mit Achille Demagbo in der Gaststätte Orthwein (Kassler Straße 48) in Cölbe. Dies nahmen Antifaschist_innen zum Anlass, dem Lokal einen Besuch abzustatten. Hier wurde der Tonfall rauher.
So wurden Parolen gegen die AfD an die Hauswand gesprüht, Farbbomben auf das Gebäude geworfen und einige Scheiben eingeschlagen. Letztendlich sagte Achille Demagbo ab, als Ersatzredner wurde ein Vertreter vom Kreisverband Wiesbaden angekündigt.Außerdem wurde in der Nacht auf den 03. das Haus und das Auto des Kassenwarts Jörg Wiesenborn in Biedenkopf angegriffen, auch hier ging wieder einiges zu Bruch und alle wurden durch Parolen auf den Grund für die Zerstörung aufmerksam gemacht: Die rechten Umtriebe der AFD!
Der Gegenwind für die AFD, nicht nur in Marburg, nimmt zu! Tragen wir die von ihr ausgelöste Gewalt zu ihr zurück! Nationalismus ist keine Alternative!
Die AfD bedient mit ihrer Rhetorik den Mob auf der Straße und übt zugleich den Schulterschluss mit anderen rassistischen und autoritären Bewegungen wie PEGIDA. Auf ihren Veranstaltungen findet sich neben neurechten Kadern regelmäßig eine gruselige Mischung aus Stammtischrassist_innen, ultraneoliberalen Pinochet-Fans, evangelikalen Rechtsauslegern, Verschwörungsfreaks, antimuslimischen Rassist*innen, Antifeminist_innen, Putin-Fans und monarchistischen Spinnern, die ihre Landgüter zurückfordern. Für sie alle hat die AfD die Funktion eines Sammelbeckens. Trotzdem inszeniert sie sich immer erfolgreicher als das seriöse parlamentarische Sprachrohr „besorgter Bürger“. Sie ist parteipolitische Repräsentantin und organisatorisches Rückgrat einer völkischen Koalition, deren Mitglieder*innen arbeitsteilig vorgehen: Auf der Straße sorgen die Hogesa-Nazis für eine Atmosphäre des Terrors, in der Migrant_innen und politische Gegner_innen um ihre Unversehrtheit fürchten müssen. Währenddessen treibt die AfD in den Parlamenten mit mehr oder weniger kalkulierten Tabubrüchen den Rechtsruck voran. So forderte Frauke Petry unlängst den Gebrauch von Schusswaffen gegen Flüchtlinge, die die Grenze überqueren. Zuvor gab sich der thüringische AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke öffentlich seinen rassistischen Wahnvorstellungen hin, als er von „unterschiedlichen evolutionären Ausbreitungstypen von ‚Afrikanern‘ und ‚Europäern‘“ schwadronierte. Die AfD ist geistiger Brandstifter und Lautsprecher der Gewalt in einem, sie ist unmittelbar verantwortlich für die zahlreichen Anschläge auf Menschen mit Migrationshintergrund und die brennenden Asylunterkünfte.
Marburg: Der AFD die Räume nehmen!
Stand: 5. März 2016