ANTIFA AK VERTEIDIGT ZIVILEN UNGEHORSAM GEGEN DIE AFD GEGEN OBRIGKEITSSTAATLICHES DEMOKRATIEVERSTÄNDNIS
Nicht der Protest gegen die Veranstaltung [am Sonntag, 5. Juni] mit dem Vertreter einer rassistischen Partei wie der AfD, besiegelt das Ende von „Birlikte“, sondern diejenigen, die Konrad Adam einluden. Jene, die bis jetzt für ein Podium mit der AfD streiten, nehmen in Kauf, dass der antirassistische Geist mit dem das Fest rund um die Keupstraße ursprünglich antrat, in den Hintergrund tritt.
„Die Verhinderung des Podiums mit Adam, durch die Besetzung der Bühne, war schlicht eine notwendige basisdemokratische Korrektur einer Fehlentscheidung der Organisatoren“, so Miriam Bratschik des Antifa AK. Die Veranstalter berufen sich auf ein Verständnis von Meinungsfreiheit, das vergisst, das es sich bei öffentlichen Diskussionen nicht nur um einen Meinungsaustausch handelt, sondern um ein zur Schau stellen von Positionen und Politischem werben für sich. Ein zur Schau stellen von Rassismus und Werbung für die AfD bei Birlikte ist unnötig und falsch.
Auch wir hätten lieber eine solche Auseinandersetzung vermieden, in Zeiten, in denen das bereits ausgehöhlte Asylrecht faktisch abgeschafft wird und täglich Menschen an den Grenzen der Festung Europa sterben, gebe es wahrlich Existenzielles zu erkämpfen. Die Diskussion darüber bei Birlikte zu suchen wäre mutig gewesen. Die AfD einzuladen, um die ohnehin schon erstarkten rassistischen Meinungen zu hofieren allerdings nicht.
Im Gegenteil, man öffnet selbst den Raum, der für die Opfer des zur Tat schreitenden AfD-Jargons gedacht war, den rechten Ideologen. „Was es zu verteidigen gilt?“ war die Frage der Veranstaltung. Diesen Raum zu verteidigen wäre die Antwort und nicht Tür und Tor für die Verfolger der Betroffenen zu öffnen.
„Eine Kostprobe, was passiert wenn man der AfD eine Bühne gibt, gab Alexander Gauland in der Talkshow Anne Will. Sind solche Aussagen, das, was die Organisatoren des Podiums sich wünschten für den Ort des Nagelbomben-Anschlags?“, so Bratschik weiter.
Die Einladung der AfD in die Keupstraße ist Ausdruck des Rechtsrucks in der deutschen Gesellschaft, in der rechtes Gedankengut sprichwörtlich bühnenreif geworden ist.
„Der Auftritt der AfD in diesem Kontext wäre ein Dammbruch gewesen. Im kommenden Jahr steht ein landesweiter und bundesweiter Wahlkampf an. Wie soll überhaupt noch gegen die AfD und ihre Positionen agiert werden, wenn Rassismus und autoritärer Nationalismus plötzlich unter Artenschutz gestellt werden? Und das auch noch von den Leuten, die früher unter dem Label „Arsch Huh“ Menschen zu Aktionen gegen Rechts bewogen haben.“.
„Um dem Rechtsruck entgegen zu treten, bedarf es Mut. Dies bewiesen die vielen Mensch die lautstark Ihren Protest auf die Bühne des Schauspielhauses trugen. Wir werden uns durch die mediale Schmutzkampagne gegen uns, von denen die AfD einluden, nicht unterkriegen lassen und weiter gegen Rechtsruck und Rassismus einstehen“, resümierte Bratschik.