NIKA Hamburg lädt herzlich zur Veranstaltung zum Vergleich verschiedener Parlamentarismuskritiken in die Rote Flora: Zum Thema sprechen unsere Freund*innen der Gruppe the future is unwritten aus Leipzig.
Sowohl bei den vergangenen Landtags- und Bundestagswahlen in Deutschland, als auch bei internationalen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen konnten rechtsautoritäre Kräfte massive Wahlerfolge verzeichnen, was die Linke international vor neue Herausforderungen stellt. Bei der Diskussion um den erstarkenden Rassismus, Antifeminismus und Autoritarismus ist die linke Debatte um Themen wie Parlamentarismus, Rätesystem und Formen politischer Willensbildung überhaupt aus dem Fokus geraten. Dabei haben Experimente wie die links-rechts-Regierung unter Führung der sich selbst als „linksradikal“ bezeichnenden Syriza-Partei in Griechenland erneut das Scheitern einer parlamentarischen linken Strategie demonstriert. Noch vor wenigen Jahren stellten Bewegungen wie Occupy oder iDemocracia real YA! die Repräsentationsfrage von links. In der Veranstaltung soll an derartige Debatten angeknüpft werden und ein kritischer Blick auf die politischen Repräsentationsformen im Kapitalismus und auf ihre Kritiken von links und rechts geworfen werden. Aus diesem Grund werden in der Veranstaltung mit unterschiedlicher Gewichtung verschiedene Parlamentarismuskritiken vorgestellt und diskutiert. Dargestellt werden sollen die materialistische Kritik von Staat und Politik von Johannes Agnoli, die dezidiert faschistische Parlamentarismuskritik Carl Schmitts, die anarchistische Perspektive Erich Mühsams auf Wahlen und Parlament, sowie die strategisch-kommunistische Perspektive Rosa Luxemburgs. In der Veranstaltung wollen wir die Chancen und Gefahren einer Parlamentarismuskritik von links diskutieren und versuchen herauszustellen, was eine emanzipatorische linke Kritik des Parlamentarismus von reaktionären Kritiken unterscheiden würde.
Mittwoch, 28.3.2018 um 19 Uhr, Rote Flora