Eine Mobilisierungsveranstaltung im Rahmen des offenen Treffens von NIKA Hamburg
Do. 26.04.18 – Rote Flora – Saal oben (kleiner Eingang am Schulterblatt)
Einlass: ab 18:30 Uhr
Start: 19 Uhr
Seit Februar 2018 gibt es neben Job, Schule, Uni und Amt einen neuen Anlass den Wochenbeginn nicht zu mögen: Seit dem geben in Hamburg rechte Kundgebungen unter dem Motto „Merkel muss weg“ den autoritären Entwicklungen auch hier ein unansehnliches Gesicht.
Die Veranstaltungen fanden nahezu jeden Montag unter dem Schutz eines enormen Polizeiaufgebots, aber auch begleitet von massivem Gegenprotest statt. Eine einzelne Frau habe zuerst alleine – so zumindest der Gründungsmythos der Veranstalter*innen – mit ihrem handgemalten Schild und der Forderung „Merkel muss weg“ am Jungfernstieg gestanden. Nur eine Woche später folgten schon ungefähr 50 Teilnehmer*innen einem Online-Aufruf zur nun angemeldeten Veranstaltung. Dieser Mobilisierungserfolg kann weniger auf die Schildermalerin und Anmelderin Uta Ogilvie, als auf Kreise um den ehemaligen Schill-Personenschützer Thomas Gardlo zurückgeführt werden.
Das Publikum der von nun an wöchentlichen Kundgebungen löste früh ein, was die durch rechte YouTube-, Twitter- und Internetaktivist*innen vorangetriebene Mobilisierung versprach: Eine Mischung aus Kiezmilieu, gealterten Hooligans, NPD-Funktionären, AfD-Anhänger*innen, Neonazis, Verschwörungstheoretiker*innen und rechtem bürgerlichem Milieu bestätigt fortwährend die nationalistisch-rassistische Grundausrichtung der Versammlungen.
Auch die AfD erkennt in den Kundgebungen die Chance einer eigenen politischen Bewegung in Hamburg. Nicht ohne Grund, denn neben einschlägigen rechten Aktivist*innen zog die Veranstaltung über ihren rassistischen und chauvinistischen Charakter auch politisch nicht-organisierte Rechte an. Ein Spektrum, welches die Partei versucht noch näher an sich zu binden, wie auch an ihrer Einladung an den rechten Mob zum „Dialog“ im Rathaus Anfang März wieder deutlich wurden.
Was tun? Auf die Straße bis die rechte Scheiße aufhört!
Als einen ersten Erfolg antifaschistischer Aktionen werten wir die Tatsache, dass die Veranstalter*innen inzwischen davon abgerückt sind, ihre Kundgebungen jeden Montag durchzuführen. Dass die Kundgebungen nun nur noch alle zwei Wochen stattfinden sollen, ist für uns allerdings lediglich ein Teilerfolg. Wir machen weiter bis die rechte Scheiße aufhört.
Im Rahmen unserer Veranstaltung wollen wir daher darüber informieren, wer genau dort montags eigentlich unter dem scheinbar bürgerlichen Gewand „Merkel muss weg“ auf der Straße aufmarschiert. Auch wollen wir mit euch darüber diskutieren, was wir noch tun können, um den Aufmärschen endgültig ein Ende zu setzen. Dabei wollen wir über eine Kritik an den (sichtbaren) Erscheinungsformen rechter Aufmärsche hinausgehen, und den Aufmarsch im Kontext des anhaltenden gesamtgesellschaftlichen Rechtsrucks verorten.
Die Veranstaltung richtet sich an alle, die schon gegen ‚Merkel muss weg‘ auf der Straße waren, so wie an Interessierte, welche bisher noch nicht an den Gegenaktivitäten teilgenommen haben und nun damit anfangen wollen.
Im Anschluss der Veranstaltung wird der Ermittlungsausschuss (EA) noch einen kleinen Demo-ABC Input dazu geben, was grundlegend zu beachten ist, wenn ihr an Aktionen teilnehmen wollt. Danach besteht, wie gewohnt, noch die Möglichkeit der Vernetzung und des Austauschs bei einem Bierchen auf der Floraterasse.
Kommt vorbei und werdet gemeinsam mit uns gegen Nationalismus, Rassismus und Antifeminismus aktiv.
Weitere Informationen auf:
Web: www.hamburg.nika.mobi
Facebook: NIKA Hamburg