Nachdem letzte Woche bereits mehr als 3500 „Coronarebellen“ vom Geschwister-Scholl-Platz aus durch Münchens Innenstadt liefen, planen sie für diesen Mittwoch erneut eine Demonstration.
Solche Demos sind ein Tummelplatz für allerlei Versatzstücke rechter Ideologien. Bei aller Widersprüchlichkeit dieser Patchworkbewegung: Neben einem diffusen Unwohlsein eint sie ihr Nationalismus, ihr Hang sich Gesellschaft verschwörungserzählerisch zu erklären und ihre Menschenverachtung. Mit „Querdenken“ und Co. hat sich eine im Kern rechte Massenbewegung gefunden, die die Stärke und Gefährlichkeit vergangener Bewegungen wie Pegida wohl noch übersteigen wird.
Was diese reaktionäre „Rebellion“ mit Freiheit meint, ist lediglich die Freiheit zum rücksichtslosen Durchsetzen der eigenen Positionen und zum Verteidigen der eigenen Privilegien: Mit der Konsequenz der Abwertung und vorsätzlichen Gefährdung verletzlicher und besonders durch die Pandemie bedrohter Menschen.
Der Freiheitsbegriff der Rechten ist im Kern ein Ruf nach Autorität, nach unmittelbarer Herrschaft, um Konkurrenz und Rücksichtslosigkeit vollends walten zu lassen. Wo der Ruf nach Freiheit groß vor sich hergetragen und im nächstem Atemzug Gegner*innen mit Volksgerichtshof und Todesstrafe gedroht wird, ist eh klar wohin die Reise geht.
Gegen die geplante Demo der „Coronarebellen“ wird es antifaschistische Gegenproteste geben. Kommt um 17:30 Uhr auf den Odeonsplatz.
Mittwoch 22.12.21, 17:30 Uhr Odeonsplatz