Der sachsenweite NIKA-Aktionstag hat begonnen! Bilder und eine Erklärung von einer ersten Aktion von heute Nacht wurden uns anonym zugeschickt. Wir dokumentieren diese im Folgenden.
Die völkisch-nationalistische Idee einer „natürlich gewachsene Heimat, die eine sichere sächsische und deutsche Identität prägt“, wie sie von der AfD in ihrem selbsternannten „Regierungsprogramm“ für Sachsen phantasiert wird, ist Ausdruck eines von niemanden mehr zu leugnenden Rechtsruck.
Sie wurde von der sexistischen, homophoben, rassistischen und fremdenfeindlichen Partei aber weder erfunden, noch erst durch sie aus Zeiten des Nationalsozialismus wiedererweckt. Horsts Heimatministerium, das Beharren auf den Paragraphen 129, der Frauen um ihre Selbstbestimmung bringt, und Polizeigesetze völlig neuer autoritärer Qualitäten in einigen Bundesländer, zeigen deutlich, dass auch die sogenannten bürgerlichen Parteien keine Garanten irgendeiner Form der Emanzipation darstellen. Dennoch, die Präsenz und die Stärke der AfD in den Parlamenten macht sich in einer immer größeren Ausdehnung des vermeintlich Sag– und damit auch Machbaren bemerkbar.
Wenn auch Vergleiche immer hinken: Wir stehen heute Nacht mit unserem Protest ausgerechnet hier, weil das Völkerschlachtdenkmal Symbol des Problems ist: Das Völkerschlachtdenkmal, welches Rechtsradikale zur hässlichen Manifestation ihrer Ideologie auserkoren haben, und ebenso das Völkerschlachtdenkmal, welches „gemäßigte Konservative“ vor dieser vermeintlich ungerechten Vereinnahmung schützen wollen. Ein Monument, welches der „Volkskraft“ eine Statue widmet und es zudem mit einer Figur kriegerisch deutscher Männlichkeit ziert, wird nicht zufällig von Rechten vereinnahmt. Ebenso wenig wie ein politischer Diskurs, in dem Geflüchteten-Hilfe kriminalisiert, antifaschistische Proteste dämonisiert und der stetige Abbau bürgerlicher Rechte durch Überwachung etabliert wird. Die Volkskraft wird in diesem grotesk hässlichen Koloss übrigens durch eine Frau dargestellt, welche gemäß der ihr zugeschriebenen Rolle an jeder Brust ein Baby säugt, die (nicht zufällig sehr abstoßend geratenes) Sinnbild des Volkskörpers sein solle.
Ein Schelm, wer dabei an die Familienpolitik der AfD denkt. Selbige schreibt im bereits erwähnten, größenwahnsinnigen Programm: „In der Schule soll die Gemeinschaft von Vater, Mutter und Kind als erstrebenswertes Familienmodell vermittelt werden. Werbung für Homosexualität, Gender-Gaga und Frühsexualisierung haben in unseren Schulen nichts verloren“. Eine Position, die immer offener anschlussfähig wird.
Antifeminismus ist keine Alternative.
(Völkischer) Nationalismus ist keine Alternative.
Nicht in Form einer die eigene menschenfeindliche Fratze selbst mehr und mehr demaskierenden Partei. Nicht in Form sentimentaler Heimatliebe. Nicht in Form irgendeiner Heroisierung von Geschlechterrollen, welche unsere Mütter bereits überwunden gehofft hatten.
Mit uns kein Backlash, mit uns kein Friede mit dem „Völki“.