Feministische Praxis und von Frauen* ausgeübter politischer Aktivismus zieht sich durch die Geschichte radikal linker Bewegungen. Lohn für Hausarbeit, riotgrrrl, die Brandanschläge der Roten Zora auf Sexshops und Büros von Zuhältern, hunderttausende Frauen* auf den Straßen für Abtreibungsrecht in Argentinien und Polen, die mit Baseballschlägern patriachale Gewalt bekämpfende Gulabigang in Indien, f*antifa, Stonewallriots und der Versuch der feministischen Kulturrevolution in Italien zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind einige Beispiele.
Dennoch bleibt die feministische Revolution unvollendet: Die Erfolge feministischer Kämpfe und Frauen*politik gegen die Zurichtung der Geschlechter und der damit einhergehenden Arbeits- und Lebenszwänge blieben bisher der Aufrechterhaltung unserer gesellschaftlichen Verwertbarkeit im Kapitalismus untergeordnet. So erscheint uns das Zusammenspiel von Patriachat und Kapitalismus heute in neuen Variationen, ohne sich aus seinem grundsätzlichen Zusammenspiel zu lösen und die Errungenschaften der Frauen*bewegungen stehen im Rahmen des nationalistischen Rollbacks und weltweiten Rechtsrucks auch noch zunehmend zur Disposition.
Wir wissen: Der Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse muss feministisch sein, oder er versinkt in Belanglosigkeit. Gemeinsam wollen wir verschiedene der oben genannten Praxen und Handlungsfelder feministischer und Frauen*kämpfe quer durch die Wellen der Frauen*bewegungen mit eigene Annahmen und offenen Fragen zur kommunistischen und feministischen Organisierungsfrage verknüpfen. Auf Basis unserer eigenen Kämpfe, und der unserer Vorgänger*innen und Mitstreiter*innen, wollen wir heutige Perspektiven feministischer und Frauen*organisierung mit euch diskutieren.
Format: Workshop
Dauer: 3 Stunden
Vorraussetzung: Keine Vorkenntnisse nötig; mit Vorkenntnissen möglich! / offen für alle Gender
Teilnehmer*innenzahl: mind. 5 – max. 25