Am Donnerstag den 11.08. lud der Kreisverband der AfD Schleswig-Flensburg zu einem öffentlichen Stammtisch in der Flensburger Innenstadt ein. Dieser konnte allerdings nicht ungestört stattfinden!
Trotz konspirativer Vorbereitung seitens der AfD (um „die Veranstalltung“ (sic!) ungestört von politischen Gegner durchführen zu können), konnten Antifaschist*innen am Nachmittag des 11.08 ermitteln wo und wann sich die nationalistische Partei, die Rassismus, Sexismus, Homophobie und soziale Ausgrenzung propagiert, treffen wird.
Um zu vermeiden, dass einem eventuell ahnungslosen Wirt der Abend vermiest wird und um ihm eine faire Chance zu geben, die Veranstaltung abzublasen wurde das Restaurant St. Knudsborg von Antifaschist*innen vorher telefonisch kontaktiert. Die BetreiberInnen waren sich allerdings durchaus bewusst wen sie sich da eingeladen hatten, liessen sich jedoch davon überzeugen die Veranstaltung abzusagen.
Da gegen 18:30 allerdings die Polizei vorfuhr war schnell klar, dass diese Absage nie stattgefunden hatte.
Eine Viertelstunde später versammelten sich ca. 30 Antifaschist*innen vor dem Laden und blockierten die Zufahrt mit einem „Nationalismus ist keine Alternative“ Banner. Einige Gäste überlegten sich darauf hin den Restaurant-Besuch noch einmal.
Parallel lief von dem Bündnis Buntes Flensburg eine Kundgebung unter dem Motto „AfD? Nein danke!“ in der Flensburger Innenstadt. Circa 150 Teilnehmer*innen dieser Kundgebung begaben sich nach Bekantgabe des Treffpunkts der AfD zum Restaurant St Knudsborg, um gemeinsam der menschenverachtenden AfD zu zeigen, dass weder in Flensburg noch sonstwo Platz für ihre hetzerischen Parolen ist.
So wurde der Treffpunkt der Rechtspopulisten nun für gute 2 Stunden von Antifaschist*innen, die bis 5m vor dem Restaurant standen, umzingelt. Es wurden Plakate gehalten, der Garten des Restaurants verschönert, Parolen gerufen und die Zufahrt weiterhin blockiert. Dies sehr zum Missfallen der Polizei, die sich im Laufe des Abends immer mehr Verstärkung (inklusive Polizeihunde) rankarren lies. Besonders die permanent aggressiven Polizeihunde sorgten für eine etwas gereizte Stimmung.
Trotz Regen und kaltem Wetter harrten um die 35 Antifaschist*innen bis zur Abreise der AfD aus, die den geistigen Brandstiftern (gendern wäre hier überflüssig) die Abreise ziemlich unangenehm machten. Nur nach längerer Wartezeit und unter wüsten Beschimpfungen konnten die Rechtspopulisten den Veranstaltungsort schließlich verlassen.
Die Polizei boxte ihnen den Weg mit Hunden und Schubsereien frei. Dabei wurden eine Antifaschistin von den Kampfhunden am Arm verletzt.
Der Betreiber des St Knudsborg verkündete zwar inzwischen auf Facebook, dass ihm das alles schrecklich leid tue und behauptet parallel, dass er ja von nichts gewusst habe. Wie glaubwürdig diese Aussage ist – nachdem die Veranstaltung trotz mündlicher Zusage nicht abgesagt wurde und angesichts der Lüge „von nichts gewusst zu haben“ – bleibt offen. Fest steht jedoch, dass die Vermietung von Räumlichkeiten an AfD Gruppen in Flensburg kein gutes Geschäft ist…
Auch wenn die AfD ihren Stammtisch (mit knapp 10 Teilnehmern in 7 Autos übrigens) durchführen konnte, war es sicher kein schöner Abend für die Beteiligten.
Es gilt weiterhin: Nationalismus ist keine Alternative!
Wir werden weiterhin keine Veranstaltung der AfD in Flensburg ungestört durchgehen lassen und rufen dazu auf sich dem Landesparteitag der AfD am 10. und 11. September 2016 in Rendsburg entschlossen entgegen zu stellen.