Gestern hatte die AfD mit ihrem Spitzenkandidaten Jörg Urban zur so genannten „Sachsentour“ mobilisiert. Als deren erste Station war die Stadt Markkleeberg im Landkreis Leipzig angedacht. Nachdem die Kampagne »Nationalismus ist keine Alternative« – Sachsen zu Gegenprotesten aufgerufen hatte, zog die AfD Anmeldung und Aufruf für Markkleeberg kommentarlos zurück. Offensichtlich passt antifaschistischer Widerstand nicht in die angedachte Inszenierung einer blauen Hegemonie in mittelgroßen und kleinen sächsischen Städten. Doch das durchschaubare Manöver der Fans von Patriarchat und nationaler Abschottung hielt uns nicht davon ab, ihnen den Auftakt zur Landtagswahl zu verhageln.
25 Antifaschist_innen hatten sich auf dem Naunhofer Marktplatz eingefunden, um ihren Protest gegen die geplante autoritäre Wende kundzutun. Dabei wurde die Rede von Jörg Urban vor seinen gut 30 Anhänger_innen lautstark mit Parolen und Pfiffen gestört. Auf der NIKA-Kundgebung selbst wurden drei Redebeiträge gehalten. Die Ortsgruppe NIKA Leipzig stellte ihr Selbstverständnis vor, es wurde der Kampagnenaufruf zur Landtagswahl von NIKA Sachsen vorgetragen und eine ältere Rede der Gruppe »the future is unwritten« zur Analyse und Kritik des rechten Vormarschs. Laut anwesenden Journalist_innen wurden die antinationalen Demonstrant_innen seitens der AfD-Anhänger_innen als „Zeckenbrut“ und „Kanacken“ beschimpft. Ungeachtet dieser menschenverachtenden Haltung und der Bedrohung einer möglichen AfD-Regierungsbeteiligung nach der Wahl, kündigten wir massiven Widerstand gegen die Pläne der AfD an. Dabei werden wir aber auch unsere eigenen politischen Kämpfe für gesellschaftliche Selbstverwaltung von Produktion und Reproduktion und offene Grenzen nicht aus den Augen verlieren. Denn der nationalstaatlich-parlamentaristische Status Quo ist nichts, womit wir uns abfinden würden, weil mit der AfD eine noch schlimmere politische Option droht.